Ich muß Ihnen leider, so schwer es mir fällt, die traurige Nachricht mitteilen, daß Ihr Sohn Franz am 23.4.1945 vormittags 9.30 Uhr bei einem Fliegerangriff gefallen ist. Ich spreche Ihnen auch im Namen meiner Familie mein herzlichstes Beileid aus.
Ich will Ihnen auch Näheres über den Tod Ihres Sohnes mitteilen. Ich und Ihr Sohn waren in Chento in der Nähe von Bologna auf Kommando. Am 20.4.45 mußten wir fluchtartig den Rückzug antreten, da bereits Panzerspitzen nach Chento fuhren. Wir erreichten am 22.4.45 abends den Po und setzten früh 4.30 Uhr bei Ostiglia über und gingen dann in Richtung Verona weiter, als wir plötzlich um 9.30 Uhr von 8 Fliegern angegriffen wurden. Wir suchten sofort Schutz im Straßengraben. Die Bomben schlugen rechts und links von uns ein. Als der Angriff vorüber war und ich aufstand, sah ich, daß Ihr Sohn Franz eine sehr große Wunde an der linken Seite hatte. Es hat ihm die ganze linke Brustseite rausgerissen. Er tat nur mehr ein paar Atemzüge, dann war er verschieden. Ich schaute mich dann um ein Fuhrwerk um und fuhr ihn auf einem Brückenwagen nach Chareno, wo ihn eine Flakeinheit übernahm und dort auch beerdigte.
Josef Hardt mit Familie
Josef Hardt hat vor dem unterzeichneten Dompfarrer die oben gemachten Angaben beschworen mit den Worten:
Dies bestätigt:
Eichstätt, den 1. November 1945
Martin Frank
Dompfarrer
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